Einleitung
Dietrich Helms hat über Jahrzehnte hin ein vielfältiges Werk entwickelt. In aufeinander folgenden Werkphasen ist er jeweils unterschiedlichen Ansätzen und Fragestellungen gefolgt und zu radikalen Lösungen gelangt. Früh löste er sich von Bildvorstellungen, die sich auf eine fixierte gegenständliche Welt beziehen, fand stattdessen zur Auffassung des Bildes als eines Strukturfeldes. Innerhalb dieser Sicht gewann das Material mitbestimmende Wirkung, ergänzte haptische Erfahrung die visuelle. Zufall war innerhalb konzeptueller Rahmenbedingungen zugelassen. Nach einem erprobten Konzept konnten mehrere Ausführungen entstehen. Im Extremfall ließen sich auch materialgebundene Lösungen in mitteilbare Konzepte fassen, in von anderen ausführbare Rezepte. Die Beteiligung des Publikums oder von Künstlerkollegen gehörte in einigen Werkgruppen zum Programm. Die Bandbreite der Arbeiten reicht von Zeichnungen zu Materialobjekten, von Wortauswertungen zu Installationen und Malerei. Wenn Zeichnungen mit geschlossenen Augen aus dem Vorstellungsfluß schöpften oder Wasserfarbenbilder erst durch Abtupfen ihre Gestalt annahmen, wurden konventionelle Grenzen verletzt. Die Werkübersicht reicht von 1953 bis heute. Den Bildbeispielen sind einige erklärende Texte beigegeben, die aus Anlaß von Ausstellungen verfaßt worden sind.